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MBI Stahl Tag 2025/"Umfeld für die europäische Stahlindustrie ist mehr als herausfordernd"
Das makroökonomische Umfeld der deutschen und europäischen Stahlindustrie ist „mehr als herausfordernd“, sagte Heinz-Jürgen Büchner am Mittwoch auf dem MBI Stahl Tag 2025 in Offenbach. In Deutschland werde das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr stagnieren und für 2026 sei mit einem Plus von lediglich 0,9 Prozent zu rechnen, führte der selbständige Unternehmensberater weiter aus. Das größte Risiko für die Eurozone sei jedoch nicht Deutschland, sondern Frankreich: „Ich habe große Bedenken, dass es angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Parlament zu den notwendigen Reformen kommt. Auch Neuwahlen würden keine Verbesserungen bringen, denn sowohl die Linke als auch die Rechte verweigern sich sozialen Einschnitten, vor allem einer Erhöhung des Renteneintrittsalters“. In globaler Sicht hat China laut Büchner seine Rolle als Wachstumslokomotive eingebüßt: „Die hohen Wachstumsraten früherere Jahre sind vorbei, China ist zu einer reifen Volkswirtschaft geworden.“ An seine Stelle könnte Indien treten. Die Schwäche der Automobilindustrie wird nach Büchners Worten auch im kommenden Jahr anhalten. Für das laufende Jahr sieht er eine Stagnation der Autoproduktion bei 89,2 Millionen Einheiten und für 2026 sei nur eine leichte Zunahme auf 90 Millionen Einheiten zu erwarten, führte er aus. Impulse könnten dagegen von der Elektromobilität kommen: Im vergangenen Jahr wurden laut Büchner in den wichtigsten Absatzmärkten für Elektrofahrzeuge, die für über 90 Prozent des globalen Absatzes stehen, rund 10,4 Millionen rein batteriegetriebene Fahrzeuge zugelassen. „Sollte es zu neuen Fördermaßnahmen kommen, dürften die Neuzulassungen in Deutschland wieder kräftiger zulegen“, so Büchner. „Was ich nicht sehe, ist, dass es 2035 in der EU zu dem Verbrenneraus kommt. Das wird verschoben“, fügte er hinzu. Besorgniserregend seien die permanenten Zollandrohungen der USA: „Das ist ein Anschlag auf die Welthandelsordnung.“ US-Präsident Trump habe zuletzt auch Kupferimporte mit einem 50-Prozent-Zoll belegt. Ein gleich hoher Zoll gilt für Aluminium und Stahl. „Europa ist gefordert, auf die amerikanische Handelspolitik zu reagieren. Es kann nicht sein, dass die europäische Stahl- und Metallindustrie infolge umgelenkter Handelsströme ausblutet“, sagte Büchner. Mit Blick auf die Bauwirtschaft bemerkte der Berater, dass die weltweite Bauleistung Prognosen zufolge von 11,4 Billionen US-Dollar im Jahr 2024 auf 16,1 Billionen US-Dollar 2030 steigen wird. Dagegen zeigten die europäische und deutsche Bauwirtschaft derzeit Schwäche, bedingt durch die stark gestiegenen Baukosten sowie den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Aber auch in Europa stünden die Zeichen auf mehr Wachstum: „Das Bauvolumen wird in den kommenden Jahren wieder deutlich Fahrt aufnehmen. In Deutschland gibt es einen starken Bedarf an zusätzlichen Wohnungen.“ Weitere Wachstumsimpulse sieht Büchner im Ausbau der erneuerbaren Energien. Insbesondere die Neuinstallionen von Offshore-Windanlagen werden sich im Vergleich zum Niveau von Anfang dieses Jahrzehnts bis 2030 verfünffachen, blickte der Berater in die Glaskugel. „Das wird die Produzenten von Grobblech und Stahlfundamenten erfreuen.“ Unter den Stahl abnehmenden Branchen werden sich auch der Maschinenbau sowie die Luft- und Raumfahrtindustrie positiv entwickeln, erwartet Büchner. Nach wie vor harrten in Deutschland jedoch grundlegende Probleme einer Lösung, bemerkte er abschließend: „Die Industriestrompreise und die Lohnkosten sind zu hoch. Zusammen mit den vergleichsweise hohen Unternehmenssteuern gefährdet dies langfristig die Industrieproduktion am Standort Deutschland.“ Vor allem die Lohnnebenkosten müssten dringend gesenkt werden. „Das wird weh tun. Um ein höheres Renteneintrittsalter werden wir nicht herumkommen“, sagte Büchner. MBI/kri/sru/24.9.2025
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Bergbauunternehmen/US-Regierung erwägt Beteiligung an Lithium Americas
Die US-Regierung zieht in Erwägung, sich an dem Bergbauunternehmen Lithium Americas zu beteiligen. Der Aktienkurs des Lithium-Bergbauunternehmens, das ein Lithiumvorkommen im US-Bundesstaat Nevada erschließt, verdoppelte sich am Dienstag im nachbörslichen Handel nahezu, nachdem bekannt wurde, dass die US-Regierung in Verhandlungen über eine Beteiligung an der Mine steht.   Die USA schlugen eine Kapitalbeteiligung vor, um ein Darlehen des Energieministeriums in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar, das unter der Regierung Biden gewährt wurde, neu zu verhandeln. "Dies ist ein großartiger Kritische-Mineralien-Deal", sagte ein Vertreter der Trump-Administration zu Barron's, lehnte es aber ab, die genaue Höhe der Beteiligung zu nennen, die die Regierung anstrebt. "Es ist ein kleiner Anteil", sagte er lediglich und fügte hinzu, dass die Verhandlungen noch laufen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zieht die US-Regierung eine Beteiligung an dem Projekt von bis zu 10 Projekt in Betracht zieht.   Lithium Americas teilte in einer Erklärung mit, weiterhin "in aktiven Gesprächen mit dem DOE und unserem Partner GM" zu stehen. Das in Kanada ansässige Unternehmen hatte im Dezember bekannt gegeben, ein Joint Venture mit GM eingegangen zu sein, bei dem Lithium Americas 62 Prozent an dem als Thacker Pass bekannten Projekts in Humboldt County, Nevada, hält, und GM den Rest. Die Mine soll bis 2028 in Betrieb genommen werden. MBI/DJN/sru/24.9.2025  
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Das Umfeld für die europäische Stahlindustrie ist derzeit mehr als herausfordernd.

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