"Alle Verpflichtungen werden erfüllt"/Nornickel sieht keine Probleme beim Nickelexport
Der russische Nickelproduzent Nornickel erwartet am globalen Nickelmarkt in diesem Jahr einen Angebotsüberschuss von 37.000 Tonnen. Dieser fällt etwas geringer aus als zuvor erwartet. Im nächsten Jahr soll der Überschuss auf rund 100.000 Tonnen steigen. "Nornickel erfüllt weiterhin alle vertraglichen Verpflichtungen", teilte der russische Produzent mit. Es gebe trotz logistischer Hürden bislang keine Probleme, Nickel zu exportieren. "Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass der Ausschluss von russischem Nickel aus dem Handelssystem für die Londoner Metallbörse und den globalen Nickelmarkt katastrophal wäre", warnte der Produzent. Auf das Unternehmen entfallen rund 20 Prozent der weltweiten Produktion von hochwertigem Nickel, das für Batterien von Elektrofahrzeugen unerlässlich ist. Die westlichen Sanktionen, die wegen des Kriegs in der Ukraine gegen Moskau verhängt wurden, richteten sich bisher nicht gegen Nornickel. Das Unternehmen bestätigte für 2022 seine Produktionsprognose für Nickel von 205.000 bis 215.000 Tonnen.
Auch die Prognose für Palladium von 2,4 bis 2,7 Millionen Unzen und Platin von 604.000 bis 667.000 Unzen will Nornickel 2022 beibehalten, obwohl die Produktion im ersten Quartal um 8 Prozent zurückgegangen sei. Nornickel ist der Hauptförderer von Palladium in Russland und deckt etwa 40 Prozent des weltweiten Angebots des Edelmetalls ab.
Der Londoner Platin- und Palladiummarkt, ein außerbörslicher Handelsplatz für die beiden Metalle, hat die Lieferung von russischem raffiniertem Material von seiner Liste der zugelassenen Warenlieferungen gestrichen und damit den offiziellen Verkauf der beiden Metalle in London untersagt. Diese Entscheidung habe keine wesentlichen Auswirkungen auf die Verkäufe, "da das Unternehmen schon immer den Verkäufen an die Verbraucher Vorrang vor denen an den Londoner OTC-Markt gegeben hat". Auch ein von der britischen Regierung eingeführter Einfuhrzoll in Höhe von 35 Prozent habe nur geringe Auswirkungen, so Nornickel. Im Jahr 2021 habe Nornickel 31.000 Unzen Palladium und 5.000 Unzen Platin aus Russland in das Vereinigte Königreich eingeführt.
MBI/DJN/gil/24.5.2022
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