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MBI Research Stahlprognose/Flachstahlpreise sollten weiter unter schwächerer Nachfrage leiden
Die Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research, für die Flachstahlpreise im deutschen Markt, sind gegenüber der letzten Ausgabe im Juni in den entsprechenden 14 Tagen nochmals etwas pessimistischer geworden. Sie stellen jedoch keinen Rückgang von über 5 Prozent in Aussicht, denn bei Warmbreitband DD11 ging es um einen Prozentpunkt abwärts, auf nun -5 Prozent. Bei Feinblech DC01 verschlechterte sich die Vorhersage um ebenfalls einen Prozentpunkt auf nun -4 Prozent. Bei Quartoblech kam es jedoch zu keiner Veränderung, sodass für die nächsten sechs Wochen bis Mitte August weiterhin mit einem Preisabschlag von jeweils 4 Prozent bei den Sorten S 235 und S 355 ausgegangen wird. Auch bei verzinktem Feinblech ging die Prognose um einen Prozentpunkt auf -3 Prozent nach unten, ist aber unverändert der geringste, in Aussicht gestellte Preisrückgang. Die chinesischen Exportpreise haben bei Flachstahl zwar in der ersten Juliwoche ein neues Jahrestief erreicht, aber im Vergleich über zwei Wochen sind die Veränderungen nur noch moderat und nicht der wesentliche Grund für die pessimistischen Preisaussichten gemäß der Modellprognosen. Bei Warmbreitband hat sich der Preis für Exporte aus China nur noch um 0,2 Prozent auf 465 US-Dollar verbilligt. Bei Feinblech ist das Minus von 0,3 auf 496 US-Dollar je Tonne nur marginal stärker. Bedeutender ist die Entwicklung bei den Produktionskosten für die Stahlerzeugung über die klassische Hochofenroute. Der Index von MBI für die Kosten der Stahlproduktion mittels BOF-Verfahren ging um 1,6 Prozent zurück und liegt nun auf einem neuen Jahrestief. Dabei hat sich der Preis für den Frontmonat bei Eisenerz an der Singapore Exchange sogar leicht verbessert, um 0,6 Prozent. Aber metallurgische Kohle aus Australien wurde um 1,8 Prozent billiger. Für die Kosten in Euro, sowohl bei den chinesischen Exporten, als auch bei den Produktionskosten, spielt die Entwicklung an den Devisenmärkten eine Rolle. Hier profitierte der Euro von der Flucht aus dem US-Dollar. Die Aufwertung des Euro um knapp 2,1 Prozent im Zwei-Wochen-Vergleich drückt somit auf die Preise der Inputfaktoren. Für die Stahlerzeuger war dies allerdings keine erfreuliche Entwicklung. Denn die deutschen Flachstahlpreise fielen allein in den vergangenen zwei Wochen weitaus kräftiger, als für den Prognosehorizont von insgesamt sechs Wochen in Aussicht gestellt wurde. Bei Warmbreitband DD11 fiel der Preis kräftig um 5,3 Prozent auf nur noch 573 Euro je Tonne (alle Preisangaben sind ex Werk). Noch stärker war allerdings der Preisrutsch bei Feinblech DC01, das um 7,7 Prozent auf lediglich 659 Euro einbrach. Da die Verkaufspreise schneller als die Produktionskosten fielen, hat sich die Profitabilität kräftig verschlechtert. Der Wechsel bei der Verhandlungsmacht zu einem Käufermarkt spricht dafür, dass Flachstahl den Boden noch nicht gefunden hat, zumal sich auch für diese Woche tiefere Preise abzeichnen. Etwas weniger pessimistisch wurden jedoch die Prognosen für die Preisentwicklung bei Langstahl über die nächsten vier Wochen. In der letzten Juniwoche gingen die Modellschätzungen noch von einem Rückgang um 3 Prozent aus. Nun sagen sie lediglich noch einen Preisabschlag von 2 Prozent sowohl bei Betonstahl B500A als auch bei Walzdraht voraus. Die Preisentwicklung bei den chinesischen Exportpreisen war in den vergangenen zwei Wochen gemischt. Bei Betonstahl kam es noch zu einem leichten Preisrückgang von 0,3 Prozent auf 432 US-Dollar, doch bei Walzdraht erfolgte ein Preisanstieg um 3,6 Prozent auf 481 US-Dollar je Tonne. Bei den Produktionskosten via elektronischen Lichtbogen kam es zu einem Rückgang um 1,4 Prozent. Bei Stahlschrott stieg der Preis jeweils um 1,9 Prozent, in der ARA-Region auf 318 US-Dollar und für den Import in die Türkei auf 319 US-Dollar. Aber auch hier spielte die Aufwertung des Euro um 2,1 Prozent eine Rolle, sodass der Preis in Euro leicht nachgab. Die Kosten für Strom hatten sich jedoch deutlich verbilligt, nachdem es zu einem Waffenstillstand zwischen Israel und Iran kam. Auch die tatsächliche Preisentwicklung in den beiden Wochen zum 4. Juli war stabiler als die Modellprognosen zeitanteilig in Aussicht stellten. Während der Preis für Betonstahl B500A unverändert bei 517 Euro lag, ging es bei Walzdraht marginal abwärts, um 0,1 Prozent auf 688 Euro je Tonne. Der Index für die Profitabilität des EAF-Verfahrens bei der Stahlerzeugung hat sich stabilisiert und nur wenig verändert. Dies spricht dafür, dass keine Seite einen Vorteil hat und Kostensenkungen auf weitergegeben werden. Beim Ifo-Index für das Geschäftsklima ohne die Dienstleister ging es zwar leicht aufwärts, von 87.5 auf 87,9 Punkte. Doch dies lag abermals an der Einschätzung der Aussichten für die nächsten sechs Monate, der um 1,6 auf 92,6 Punkte zulegte. Die aktuelle Lage wird jedoch wieder schlechter eingeschätzt, denn hier nahm der Index um 0,8 auf 83,4 Punkte ab. Bei den Indizes der Einkaufsmanager (PMI) im Verarbeitenden Gewerbe kam es beim PMI für Deutschland zu einem Anstieg von 48,3 auf 49,0 Punkte, wobei die vorläufige Schätzung bestätigt wurde. Beim PMI für Frankreich fiel hingegen der Wert in der ersten Schätzung kräftig von 49,8 auf 47,8 Punkte. In der finalen Berechnung kam es zu einer Revision nach oben auf 48,1 Punkte, was jedoch noch immer einen deutlichen Fall gegenüber Mai bedeutet. Auch in Italien verschlechterte sich der PMI für die industrielle Fertigung von 49,2 auf 48,4 Punkte. Aber in Spanien ging der Index weiter nach oben, nachdem im Mai wieder die Marke von 50,0 Punkten überschritten wurde, legte der spanische PMI um weitere 0,9 auf 51,4 Punkte zu. Für die Eurozone insgesamt liegt der PMI für das Verarbeitende Gewerbe zur Jahresmitte nun bei 49,5 Punkte, was gegenüber Mai ein Plus von nur 0,1 Punkte bedeutet. Überwiegend sind also die PMIs noch unter der als kritisch betrachteten Schwelle von 50,0 Punkte. Aber er liegt für die Eurozone doch auf einem Niveau, bei dem auch eine leichte Expansion der Industrie möglich ist. Zweifelhaft ist, ob die Beschlüsse beim Nato-Gipfel zu einem Anstieg der Stahlnachfrage in Deutschland führen, der auch die Preise kräftig nach oben treibt. Die Finanzierung der Verteidigungsausgaben wird primär durch neue Schulden erfolgen, sodass auch die Verschuldung in Relation zum BIP steigen wird. In Deutschland soll dabei auch die Marke von 90,0 Prozent überschritten werden. Dies könnte längerfristig auch zu steigenden Renditen bei den Staatsanleihen führen, was wiederum kontraktiv auf andere Investitionen auf langlebige Konsumgüter wirkt. Rheinmetall kann zwar mit mehr Aufträgen rechnen, aber die Produktion der Güter soll in der Ukraine stattfinden, sodass dies kaum positive Wirkungen auf das deutsche BIP-Wachstum hat. Nach dem langen und kräftigen Preisanstieg der Rheinmetall Aktien sollte sich der Stahlmarkt auf eine höhere Nachfrage auf der Branche eingestellt haben. Die Daten zum Auftragseingang und zur Industrieproduktion im Mai liefern keinen Anlass für die Stahlpreise optimistisch zu werden. Der Auftragseingang wuchs zwar im April um einen Prozentpunkt kräftiger als erwartet, doch im Mai fiel der Auftragseingang um 1,4 Prozent, sodass es per Saldo leicht stärker abwärts ging, als der Konsens erwartete. Die Industrieproduktion stieg zwar im Mai um 1,2 Prozent, doch wurde das Minus im April nicht aufgeholt. In der Branche Eisen, Stahl und Ferrolegierungen fiel der Auftragseingang im Mai unbereinigt um 8,7 Prozent und adjustiert um saisonale und kalendarische Effekte um 7,7 Prozent (wobei allerdings auch der Aprilwert nach unten revidiert wurde). Die Produktion blieb allerdings nach den Rohdaten unverändert, aber nach dem Bereinigungsverfahren kam es zu einem Rückgang um 0,9 Prozent. Die WV Stahl berichtet hingegen, dass die Stahlerzeugung im Mai leicht um 1,1 Prozent zunahm, auf knapp 3,0 Millionen Tonnen. Einer niedrigeren Nachfrage stand also eine höhere Produktion gegenüber, was mit zur Wende bei den Stahlpreisen beitrug. Ein Hoffnungsschimmer für die deutschen Stahlpreise kommt aus China, denn hier haben sich sowohl die Notierungen bei den Stahl-Futures an der SHFE in den letzten beiden Wochen erholt, sondern auch bei den Vorprodukten Eisenerz und Koks gingen die Notierungen an der Dalian Commodity Exchange aufwärts. Der Frontmonat für Eisenerz an der Singapore Exchange, die internationale Benchmark legte gegenüber dem Juni-Tief von 91,55 inzwischen auf 96,65 US-Dollar zu. Hierzu trug auch bei, dass sich die Lagerbestände in China nach den Angaben von SteelHome in den letzten beiden Wochen um 0,9 Prozent auf 133,4 Millionen Tonnen reduzierten. Peter Fertig/MBI Research
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Die Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research, für die Flachstahlpreise im deutschen Markt, sind gegenüber der letzten Ausgabe im Juni in den entsprechenden 14 Tagen nochmals etwas pessimistischer geworden. Sie stellen jedoch keinen Rückgang von über 5 Prozent in Aussicht, denn bei Warmbreitband DD11 ging es um einen Prozentpunkt abwärts, auf nun -5 Prozent. Bei Feinblech DC01 verschlechterte sich die Vorhersage um ebenfalls einen Prozentpunkt auf nun -4 Prozent. Bei Quartoblech kam es jedoch zu keiner Veränderung, sodass für die nächsten sechs Wochen bis Mitte August weiterhin mit einem Preisabschlag von jeweils 4 Prozent bei den Sorten S 235 und S 355 ausgegangen wird. Auch bei verzinktem Feinblech ging die Prognose um einen Prozentpunkt auf -3 Prozent nach unten, ist aber unverändert der geringste, in Aussicht gestellte Preisrückgang. Die chinesischen Exportpreise haben bei Flachstahl zwar in der ersten Juliwoche ein neues Jahrestief erreicht, aber im Vergleich über zwei Wochen sind die Veränderungen nur noch moderat und nicht der wesentliche Grund für die pessimistischen Preisaussichten gemäß der Modellprognosen. Bei Warmbreitband hat sich der Preis für Exporte aus China nur noch um 0,2 Prozent auf 465 US-Dollar verbilligt. Bei Feinblech ist das Minus von 0,3 auf 496 US-Dollar je Tonne nur marginal stärker. Bedeutender ist die Entwicklung bei den Produktionskosten für die Stahlerzeugung über die klassische Hochofenroute. Der Index von MBI für die Kosten der Stahlproduktion mittels BOF-Verfahren ging um 1,6 Prozent zurück und liegt nun auf einem neuen Jahrestief. Dabei hat sich der Preis für den Frontmonat bei Eisenerz an der Singapore Exchange sogar leicht verbessert, um 0,6 Prozent. Aber metallurgische Kohle aus Australien wurde um 1,8 Prozent billiger. Für die Kosten in Euro, sowohl bei den chinesischen Exporten, als auch bei den Produktionskosten, spielt die Entwicklung an den Devisenmärkten eine Rolle. Hier profitierte der Euro von der Flucht aus dem US-Dollar. Die Aufwertung des Euro um knapp 2,1 Prozent im Zwei-Wochen-Vergleich drückt somit auf die Preise der Inputfaktoren. Für die Stahlerzeuger war dies allerdings keine erfreuliche Entwicklung. Denn die deutschen Flachstahlpreise fielen allein in den vergangenen zwei Wochen weitaus kräftiger, als für den Prognosehorizont von insgesamt sechs Wochen in Aussicht gestellt wurde. Bei Warmbreitband DD11 fiel der Preis kräftig um 5,3 Prozent auf nur noch 573 Euro je Tonne (alle Preisangaben sind ex Werk). Noch stärker war allerdings der Preisrutsch bei Feinblech DC01, das um 7,7 Prozent auf lediglich 659 Euro einbrach. Da die Verkaufspreise schneller als die Produktionskosten fielen, hat sich die Profitabilität kräftig verschlechtert. Der Wechsel bei der Verhandlungsmacht zu einem Käufermarkt spricht dafür, dass Flachstahl den Boden noch nicht gefunden hat, zumal sich auch für diese Woche tiefere Preise abzeichnen. Etwas weniger pessimistisch wurden jedoch die Prognosen für die Preisentwicklung bei Langstahl über die nächsten vier Wochen. In der letzten Juniwoche gingen die Modellschätzungen noch von einem Rückgang um 3 Prozent aus. Nun sagen sie lediglich noch einen Preisabschlag von 2 Prozent sowohl bei Betonstahl B500A als auch bei Walzdraht voraus. Die Preisentwicklung bei den chinesischen Exportpreisen war in den vergangenen zwei Wochen gemischt. Bei Betonstahl kam es noch zu einem leichten Preisrückgang von 0,3 Prozent auf 432 US-Dollar, doch bei Walzdraht erfolgte ein Preisanstieg um 3,6 Prozent auf 481 US-Dollar je Tonne. Bei den Produktionskosten via elektronischen Lichtbogen kam es zu einem Rückgang um 1,4 Prozent. Bei Stahlschrott stieg der Preis jeweils um 1,9 Prozent, in der ARA-Region auf 318 US-Dollar und für den Import in die Türkei auf 319 US-Dollar. Aber auch hier spielte die Aufwertung des Euro um 2,1 Prozent eine Rolle, sodass der Preis in Euro leicht nachgab. Die Kosten für Strom hatten sich jedoch deutlich verbilligt, nachdem es zu einem Waffenstillstand zwischen Israel und Iran kam. Auch die tatsächliche Preisentwicklung in den beiden Wochen zum 4. Juli war stabiler als die Modellprognosen zeitanteilig in Aussicht stellten. Während der Preis für Betonstahl B500A unverändert bei 517 Euro lag, ging es bei Walzdraht marginal abwärts, um 0,1 Prozent auf 688 Euro je Tonne. Der Index für die Profitabilität des EAF-Verfahrens bei der Stahlerzeugung hat sich stabilisiert und nur wenig verändert. Dies spricht dafür, dass keine Seite einen Vorteil hat und Kostensenkungen auf weitergegeben werden. Beim Ifo-Index für das Geschäftsklima ohne die Dienstleister ging es zwar leicht aufwärts, von 87.5 auf 87,9 Punkte. Doch dies lag abermals an der Einschätzung der Aussichten für die nächsten sechs Monate, der um 1,6 auf 92,6 Punkte zulegte. Die aktuelle Lage wird jedoch wieder schlechter eingeschätzt, denn hier nahm der Index um 0,8 auf 83,4 Punkte ab. Bei den Indizes der Einkaufsmanager (PMI) im Verarbeitenden Gewerbe kam es beim PMI für Deutschland zu einem Anstieg von 48,3 auf 49,0 Punkte, wobei die vorläufige Schätzung bestätigt wurde. Beim PMI für Frankreich fiel hingegen der Wert in der ersten Schätzung kräftig von 49,8 auf 47,8 Punkte. In der finalen Berechnung kam es zu einer Revision nach oben auf 48,1 Punkte, was jedoch noch immer einen deutlichen Fall gegenüber Mai bedeutet. Auch in Italien verschlechterte sich der PMI für die industrielle Fertigung von 49,2 auf 48,4 Punkte. Aber in Spanien ging der Index weiter nach oben, nachdem im Mai wieder die Marke von 50,0 Punkten überschritten wurde, legte der spanische PMI um weitere 0,9 auf 51,4 Punkte zu. Für die Eurozone insgesamt liegt der PMI für das Verarbeitende Gewerbe zur Jahresmitte nun bei 49,5 Punkte, was gegenüber Mai ein Plus von nur 0,1 Punkte bedeutet. Überwiegend sind also die PMIs noch unter der als kritisch betrachteten Schwelle von 50,0 Punkte. Aber er liegt für die Eurozone doch auf einem Niveau, bei dem auch eine leichte Expansion der Industrie möglich ist. Zweifelhaft ist, ob die Beschlüsse beim Nato-Gipfel zu einem Anstieg der Stahlnachfrage in Deutschland führen, der auch die Preise kräftig nach oben treibt. Die Finanzierung der Verteidigungsausgaben wird primär durch neue Schulden erfolgen, sodass auch die Verschuldung in Relation zum BIP steigen wird. In Deutschland soll dabei auch die Marke von 90,0 Prozent überschritten werden. Dies könnte längerfristig auch zu steigenden Renditen bei den Staatsanleihen führen, was wiederum kontraktiv auf andere Investitionen auf langlebige Konsumgüter wirkt. Rheinmetall kann zwar mit mehr Aufträgen rechnen, aber die Produktion der Güter soll in der Ukraine stattfinden, sodass dies kaum positive Wirkungen auf das deutsche BIP-Wachstum hat. Nach dem langen und kräftigen Preisanstieg der Rheinmetall Aktien sollte sich der Stahlmarkt auf eine höhere Nachfrage auf der Branche eingestellt haben. Die Daten zum Auftragseingang und zur Industrieproduktion im Mai liefern keinen Anlass für die Stahlpreise optimistisch zu werden. Der Auftragseingang wuchs zwar im April um einen Prozentpunkt kräftiger als erwartet, doch im Mai fiel der Auftragseingang um 1,4 Prozent, sodass es per Saldo leicht stärker abwärts ging, als der Konsens erwartete. Die Industrieproduktion stieg zwar im Mai um 1,2 Prozent, doch wurde das Minus im April nicht aufgeholt. In der Branche Eisen, Stahl und Ferrolegierungen fiel der Auftragseingang im Mai unbereinigt um 8,7 Prozent und adjustiert um saisonale und kalendarische Effekte um 7,7 Prozent (wobei allerdings auch der Aprilwert nach unten revidiert wurde). Die Produktion blieb allerdings nach den Rohdaten unverändert, aber nach dem Bereinigungsverfahren kam es zu einem Rückgang um 0,9 Prozent. Die WV Stahl berichtet hingegen, dass die Stahlerzeugung im Mai leicht um 1,1 Prozent zunahm, auf knapp 3,0 Millionen Tonnen. Einer niedrigeren Nachfrage stand also eine höhere Produktion gegenüber, was mit zur Wende bei den Stahlpreisen beitrug. Ein Hoffnungsschimmer für die deutschen Stahlpreise kommt aus China, denn hier haben sich sowohl die Notierungen bei den Stahl-Futures an der SHFE in den letzten beiden Wochen erholt, sondern auch bei den Vorprodukten Eisenerz und Koks gingen die Notierungen an der Dalian Commodity Exchange aufwärts. Der Frontmonat für Eisenerz an der Singapore Exchange, die internationale Benchmark legte gegenüber dem Juni-Tief von 91,55 inzwischen auf 96,65 US-Dollar zu. Hierzu trug auch bei, dass sich die Lagerbestände in China nach den Angaben von SteelHome in den letzten beiden Wochen um 0,9 Prozent auf 133,4 Millionen Tonnen reduzierten. Peter Fertig/MBI Research
MBI Research Stahlprognose/Wieder negative Aussichten bei Flach- und Langstahl
Wenig Bewegung gab es im Vergleich über die letzten beiden Wochen bei den Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research hinsichtlich der Veränderungsraten bei Flachstahl im deutschen Markt. Bei den warmgewalzten Produkten blieben die Vorhersagen unverändert bei -3 Prozent für Warmbreitband DD11 und bei Quartoblech S. 355, während die Sorte 255 um nur 2 Prozent nachgeben sollte. Um einen Punkt schlechter fallen jedoch die Voraussagen für Feinblech aus, denn für die Sorte DC01 wird nun ein Minus von 2 Prozent erwartet und für verzinktes Feinblech wird nun nur noch mit einer schwarzen Null gerechnet. Die absoluten Preise, die in Aussicht gestellt werden, sind für die nächsten sechs Wochen jedoch deutlich tiefer als bei der Prognose vor 14 Tagen. Druck auf die deutschen Stahlpreise geht weiterhin von den chinesischen Exportpreisen aus. In den beiden Wochen zum 6. Juni gaben diese bei Warmbreitband zwar nur um 0,9 Prozent nach, aber bei Feinblech DC01 ging es um 2,0 Prozent abwärts. Aber der wesentliche Aspekt ist die Entwicklung bei den Kosten für die Stahlproduktion über das klassische Hochofenverfahren. Der Index von MBI Research für die Kosten der Stahlerzeugung mittels BOF-Verfahren sind in den vergangenen zwei Wochen kräftiger um 3,9 Prozent gefallen. Bei Eisenerz gerieten die Notierungen unter Druck und fielen auf den tiefsten Stand seit 2020. Der Frontmonat bei den Futures auf Eisenerz an der Singapore Exchange gab per Saldo um 4,1 Prozent nach, auf ein Wochenmittelwert (Basis Schlusskurse) von 95,90 US-Dollar je Tonne. Metallurgische Kohle aus Australien konnte hingegen um 1,5 Prozent zulegen. Auch die aktuelle Preisentwicklung verlief schlechter, als nach den Modellprognosen zeitanteilig zu erwarten war. Bei Warmbreitband DD11 ging der Preis im Zwei-Wochen-Vergleich um 2,2 Prozent auf 628 Euro (alle Preisangaben sind ex-Werk) nach unten. Für die laufende Woche deutet sich ein abermals kräftiger Rückgang auf 609 Euro an. Bei Feinblech war das Minus mit 0,8 Prozent, auf 715 Euro, zwar geringer, lag aber ebenfalls über dem zeitanteiligen Wert. Für die zweite Juniwoche zeichnet sich erneut ein nur moderater Preisabschlag ab. Die Profitabilität blieb nahezu unverändert, was allerdings dafür spricht, dass die Stahlproduzenten Kostensenkungen nun auch vollständig an die Käufer weitergeben müssen. Die Phase positiver Prognosen für die Entwicklung der Langstahlprodukte in Deutschland war nur ein kurzes Intermezzo. Denn basierend auf den Preisen in der Woche zum 6. Juni stellen die Modelle nun bei Betonstahl B500A und bei Walzdraht jeweils ein Minus von 1 Prozent in Aussicht, nach +2 Prozent zwei Wochen zuvor. Auch in diesem Segment sind die chinesischen Exportpreise eine negative Vorgabe, aber mit einem Rückgang um nur 0,3 Prozent bei Betonstahl und um 0,8 Prozent bei Walzdraht. Der stärkere Impuls für die nun wieder negativen Prognosen sind die Veränderungen bei den Produktionskosten. Der entsprechende Indikator von MBI Research für die Kosten der Stahlerzeugung über das elektronische Lichtbogen-Verfahren (EAF) ging nämlich um knapp 2,0 Prozent zurück. Dies lag allerdings nicht länger an Stahlschrott, denn hier legten die Preise um 0,3 Prozent zu. Aber bei Strom haben sich die Kosten für das Cal 26 an der Strombörse in Leipzig zwar um 0,5 Prozent verbilligt, doch die CO2-Emissionsrechte legten um 2,7 Prozent zu. Negativ fiel allerdings die Preisentwicklung bei Betonstahl und Walzdraht in der letzten Mai- und ersten Juniwoche aus, obgleich nach der vorherigen Modellprognose hier mit einem Anstieg zu rechnen war. Betonstahl B500A verbilligte sich mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 621 Euro leicht stärker als Walzdraht, der um 0,4 Prozent auf 693 Euro je Tonne nachgab. Unter den Konjunkturdaten fielen die finalen Werte für die Indizes der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe gemischt aus. Selbst in Ländern, bei denen es zu einem Anstieg kam, war das Plus geringer als in den Monaten zuvor. In Deutschland gab der PMI für das Verarbeitende Gewerbe von 48,4 wieder auf 48,3 Punkte im Mai nach, während der PMI für Frankreich von 48,7 Punkte auf 49,8 Punkte zulegte. Der Index für die Eurozone stieg im Mai erneut um 0,4 auf nun 49,4 Punkte. Die PMIs liegen aber noch immer unter der kritischen Marke von 50,0 Punkten. Während aus dem „Club Med” der PMI für Italien um 0,1 auf 49,2 Punkte nachgab, ging es in Spanien deutlich aufwärts, um 2,4 auf 50,5 Punkte. Bis auf Spanien liegen also die PMIs in der Eurozone noch unter der als kritisch betrachteten Schwelle von 50 Punkten, aber sind nun durchaus in einem Bereich, ab dem es mit der industriellen Fertigung wieder aufwärts gehen kann. Anders ist hingegen die Lage in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. In China war die Entwicklung jedoch gemischt. Der offizielle PMI stieg um 0,5 auf 49,5 Punkte, während der Caixin-PMI von S&P im Mai kräftig von 50,4 auf 48,3 Punkte fiel. Somit sind nun die beiden chinesischen PMIs wieder im kontraktiven Bereich. In den USA waren die beiden PMIs ebenfalls gemischt. Der S&P (früher IHS-Markit) PMI legte von 50,2 auf 52,0 Punkte zu. Der ISM-PMI gab hingegen erneut leicht von 48,7 auf 48,2 Punkte nach. Hinzu kommt die Belastung durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, der kurzfristig den Zolltarif für US-Importe bei Stahl, Aluminium und Autos von 25 auf 50 Prozent verdoppelte. Auch diese könnte die Stahlpreise in der Eurozone stärker belasten. Gemischt fielen indessen die Daten in Deutschland zum Auftragseingang und zur Industrieproduktion im Monat April aus. Zwar wurde das Wachstum des Auftragseingangs für März gegenüber dem Vormonat nur leicht von 3,6 auf 3,4 Prozent nach unten revidiert. Aber für April ging der Konsens unter den Bankvolkswirten davon aus, dass es zu einem Rückgang um 1,5 Prozent kommen würde. Doch die neuen Bestellungen legten im Monatsvergleich um weitere 0,6 Prozent zu. Für die Industrieproduktion wurde das vorläufige Plus für März hingegen doch deutlicher abgesenkt, nämlich von 3,0 Prozent auf nur 2,3 Prozent. Für den April erwartete der Konsens einen Rückgang um 0,9 Prozent, aber der Output nahm um 1,4 Prozent ab. Noch weitaus kräftiger ist die Divergenz zwischen Auftragseingang und Produktion im Segment Eisen, Stahl und Ferrolegierungen. Hier fiel zwar nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts der Auftragseingang im April nach den Rohdaten um 3,6 Prozent, aber bereinigt um die saisonalen und kalendarischen Effekte legten die neuen Bestellungen deutlich um 4,1 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Die Produktion ging hingegen weitaus kräftiger zurück, um 12,9 Prozent bei den Rohdaten, aber auch nach dem Bereinigungsverfahren verblieb noch immer ein kräftiges Minus von 10,0 Prozent. Nach den Daten der WV Stahl ging die deutsche Stahlerzeugung im April allerdings nur um 5,2 Prozent auf knapp 3,0 Millionen Tonnen zurück. Dennoch spricht somit die Preiswende im Mai dafür, dass sich die Relation zwischen Auftragseingang und Produktion im Stahlsektor deutlich gedreht hat und die Verhandlungsmacht bei den Käufern stärker wurde. Offizielle Daten zur Stahlproduktion im abgelaufenenen Monat Mai werden in China vom Nationalen Statistikbüro erst ab dem 16. Juni verfügbar sein, aber die wöchentliche Schätzungen von Beratungsunternehmen und Analysten bei Futures-Brokern gingen zuletzt davon aus, dass sich der Stahloutput weiter verringert hat. Zudem wird für das Reich der Mitte im Gesamtjahr 2025 ein Rückgang der Stahlerzeugung im Vorjahresvergleich erwartet, sodass der Stahloutput unter 1,0 Milliarden Tonnen zurückgeführt wird. Negativ für die Nachfrage sind nun auch die saisonalen Effekte, welche die Bautätigkeit reduzieren, sodass auch weniger Betonstahl benötigt wird. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der September-Kontrakt auf Betonstahl an der Shanghai Futures Exchange (SHFE) Anfang Juni auf ein Tief von 2.913 Yuan je Tonne fiel und mehrjähriges Tief erreichte. Die Aussichten auf eine geringere Stahlnachfrage und -produktion haben auch die Preise für die Stahlrohstoffe Eisenerz und Koks belastet. Der Juli-Kontrakt als neuer Frontmonat fiel an der Singapore Exchange bis auf 93,80 US-Dollar je Tonne am 3. Juni, nachdem Mitte Mai noch ein Hoch von 100,60 US-Dollar markiert wurde. Neben der schwächeren Nachfrage aus China wurde die Preisentwicklung wohl auch dadurch belastet, dass sowohl in Australien als auch in Brasilien die Bergbaukonzerne ihre Verschiffungen von Eisenerz derzeit deutlich beschleunigen, um die Quartalsziele der Minengesellschaften zu erfüllen. Peter Fertig/MBI Research
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Wenig Bewegung gab es im Vergleich über die letzten beiden Wochen bei den Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research hinsichtlich der Veränderungsraten bei Flachstahl im deutschen Markt. Bei den warmgewalzten Produkten blieben die Vorhersagen unverändert bei -3 Prozent für Warmbreitband DD11 und bei Quartoblech S. 355, während die Sorte 255 um nur 2 Prozent nachgeben sollte. Um einen Punkt schlechter fallen jedoch die Voraussagen für Feinblech aus, denn für die Sorte DC01 wird nun ein Minus von 2 Prozent erwartet und für verzinktes Feinblech wird nun nur noch mit einer schwarzen Null gerechnet. Die absoluten Preise, die in Aussicht gestellt werden, sind für die nächsten sechs Wochen jedoch deutlich tiefer als bei der Prognose vor 14 Tagen. Druck auf die deutschen Stahlpreise geht weiterhin von den chinesischen Exportpreisen aus. In den beiden Wochen zum 6. Juni gaben diese bei Warmbreitband zwar nur um 0,9 Prozent nach, aber bei Feinblech DC01 ging es um 2,0 Prozent abwärts. Aber der wesentliche Aspekt ist die Entwicklung bei den Kosten für die Stahlproduktion über das klassische Hochofenverfahren. Der Index von MBI Research für die Kosten der Stahlerzeugung mittels BOF-Verfahren sind in den vergangenen zwei Wochen kräftiger um 3,9 Prozent gefallen. Bei Eisenerz gerieten die Notierungen unter Druck und fielen auf den tiefsten Stand seit 2020. Der Frontmonat bei den Futures auf Eisenerz an der Singapore Exchange gab per Saldo um 4,1 Prozent nach, auf ein Wochenmittelwert (Basis Schlusskurse) von 95,90 US-Dollar je Tonne. Metallurgische Kohle aus Australien konnte hingegen um 1,5 Prozent zulegen. Auch die aktuelle Preisentwicklung verlief schlechter, als nach den Modellprognosen zeitanteilig zu erwarten war. Bei Warmbreitband DD11 ging der Preis im Zwei-Wochen-Vergleich um 2,2 Prozent auf 628 Euro (alle Preisangaben sind ex-Werk) nach unten. Für die laufende Woche deutet sich ein abermals kräftiger Rückgang auf 609 Euro an. Bei Feinblech war das Minus mit 0,8 Prozent, auf 715 Euro, zwar geringer, lag aber ebenfalls über dem zeitanteiligen Wert. Für die zweite Juniwoche zeichnet sich erneut ein nur moderater Preisabschlag ab. Die Profitabilität blieb nahezu unverändert, was allerdings dafür spricht, dass die Stahlproduzenten Kostensenkungen nun auch vollständig an die Käufer weitergeben müssen. Die Phase positiver Prognosen für die Entwicklung der Langstahlprodukte in Deutschland war nur ein kurzes Intermezzo. Denn basierend auf den Preisen in der Woche zum 6. Juni stellen die Modelle nun bei Betonstahl B500A und bei Walzdraht jeweils ein Minus von 1 Prozent in Aussicht, nach +2 Prozent zwei Wochen zuvor. Auch in diesem Segment sind die chinesischen Exportpreise eine negative Vorgabe, aber mit einem Rückgang um nur 0,3 Prozent bei Betonstahl und um 0,8 Prozent bei Walzdraht. Der stärkere Impuls für die nun wieder negativen Prognosen sind die Veränderungen bei den Produktionskosten. Der entsprechende Indikator von MBI Research für die Kosten der Stahlerzeugung über das elektronische Lichtbogen-Verfahren (EAF) ging nämlich um knapp 2,0 Prozent zurück. Dies lag allerdings nicht länger an Stahlschrott, denn hier legten die Preise um 0,3 Prozent zu. Aber bei Strom haben sich die Kosten für das Cal 26 an der Strombörse in Leipzig zwar um 0,5 Prozent verbilligt, doch die CO2-Emissionsrechte legten um 2,7 Prozent zu. Negativ fiel allerdings die Preisentwicklung bei Betonstahl und Walzdraht in der letzten Mai- und ersten Juniwoche aus, obgleich nach der vorherigen Modellprognose hier mit einem Anstieg zu rechnen war. Betonstahl B500A verbilligte sich mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 621 Euro leicht stärker als Walzdraht, der um 0,4 Prozent auf 693 Euro je Tonne nachgab. Unter den Konjunkturdaten fielen die finalen Werte für die Indizes der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe gemischt aus. Selbst in Ländern, bei denen es zu einem Anstieg kam, war das Plus geringer als in den Monaten zuvor. In Deutschland gab der PMI für das Verarbeitende Gewerbe von 48,4 wieder auf 48,3 Punkte im Mai nach, während der PMI für Frankreich von 48,7 Punkte auf 49,8 Punkte zulegte. Der Index für die Eurozone stieg im Mai erneut um 0,4 auf nun 49,4 Punkte. Die PMIs liegen aber noch immer unter der kritischen Marke von 50,0 Punkten. Während aus dem „Club Med” der PMI für Italien um 0,1 auf 49,2 Punkte nachgab, ging es in Spanien deutlich aufwärts, um 2,4 auf 50,5 Punkte. Bis auf Spanien liegen also die PMIs in der Eurozone noch unter der als kritisch betrachteten Schwelle von 50 Punkten, aber sind nun durchaus in einem Bereich, ab dem es mit der industriellen Fertigung wieder aufwärts gehen kann. Anders ist hingegen die Lage in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. In China war die Entwicklung jedoch gemischt. Der offizielle PMI stieg um 0,5 auf 49,5 Punkte, während der Caixin-PMI von S&P im Mai kräftig von 50,4 auf 48,3 Punkte fiel. Somit sind nun die beiden chinesischen PMIs wieder im kontraktiven Bereich. In den USA waren die beiden PMIs ebenfalls gemischt. Der S&P (früher IHS-Markit) PMI legte von 50,2 auf 52,0 Punkte zu. Der ISM-PMI gab hingegen erneut leicht von 48,7 auf 48,2 Punkte nach. Hinzu kommt die Belastung durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, der kurzfristig den Zolltarif für US-Importe bei Stahl, Aluminium und Autos von 25 auf 50 Prozent verdoppelte. Auch diese könnte die Stahlpreise in der Eurozone stärker belasten. Gemischt fielen indessen die Daten in Deutschland zum Auftragseingang und zur Industrieproduktion im Monat April aus. Zwar wurde das Wachstum des Auftragseingangs für März gegenüber dem Vormonat nur leicht von 3,6 auf 3,4 Prozent nach unten revidiert. Aber für April ging der Konsens unter den Bankvolkswirten davon aus, dass es zu einem Rückgang um 1,5 Prozent kommen würde. Doch die neuen Bestellungen legten im Monatsvergleich um weitere 0,6 Prozent zu. Für die Industrieproduktion wurde das vorläufige Plus für März hingegen doch deutlicher abgesenkt, nämlich von 3,0 Prozent auf nur 2,3 Prozent. Für den April erwartete der Konsens einen Rückgang um 0,9 Prozent, aber der Output nahm um 1,4 Prozent ab. Noch weitaus kräftiger ist die Divergenz zwischen Auftragseingang und Produktion im Segment Eisen, Stahl und Ferrolegierungen. Hier fiel zwar nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts der Auftragseingang im April nach den Rohdaten um 3,6 Prozent, aber bereinigt um die saisonalen und kalendarischen Effekte legten die neuen Bestellungen deutlich um 4,1 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Die Produktion ging hingegen weitaus kräftiger zurück, um 12,9 Prozent bei den Rohdaten, aber auch nach dem Bereinigungsverfahren verblieb noch immer ein kräftiges Minus von 10,0 Prozent. Nach den Daten der WV Stahl ging die deutsche Stahlerzeugung im April allerdings nur um 5,2 Prozent auf knapp 3,0 Millionen Tonnen zurück. Dennoch spricht somit die Preiswende im Mai dafür, dass sich die Relation zwischen Auftragseingang und Produktion im Stahlsektor deutlich gedreht hat und die Verhandlungsmacht bei den Käufern stärker wurde. Offizielle Daten zur Stahlproduktion im abgelaufenenen Monat Mai werden in China vom Nationalen Statistikbüro erst ab dem 16. Juni verfügbar sein, aber die wöchentliche Schätzungen von Beratungsunternehmen und Analysten bei Futures-Brokern gingen zuletzt davon aus, dass sich der Stahloutput weiter verringert hat. Zudem wird für das Reich der Mitte im Gesamtjahr 2025 ein Rückgang der Stahlerzeugung im Vorjahresvergleich erwartet, sodass der Stahloutput unter 1,0 Milliarden Tonnen zurückgeführt wird. Negativ für die Nachfrage sind nun auch die saisonalen Effekte, welche die Bautätigkeit reduzieren, sodass auch weniger Betonstahl benötigt wird. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der September-Kontrakt auf Betonstahl an der Shanghai Futures Exchange (SHFE) Anfang Juni auf ein Tief von 2.913 Yuan je Tonne fiel und mehrjähriges Tief erreichte. Die Aussichten auf eine geringere Stahlnachfrage und -produktion haben auch die Preise für die Stahlrohstoffe Eisenerz und Koks belastet. Der Juli-Kontrakt als neuer Frontmonat fiel an der Singapore Exchange bis auf 93,80 US-Dollar je Tonne am 3. Juni, nachdem Mitte Mai noch ein Hoch von 100,60 US-Dollar markiert wurde. Neben der schwächeren Nachfrage aus China wurde die Preisentwicklung wohl auch dadurch belastet, dass sowohl in Australien als auch in Brasilien die Bergbaukonzerne ihre Verschiffungen von Eisenerz derzeit deutlich beschleunigen, um die Quartalsziele der Minengesellschaften zu erfüllen. Peter Fertig/MBI Research
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