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Stahlhändler verzeichnet 2024 Nettoverlust/Klöckner & Co peilt deutlich steigendes EBITDA an
Klöckner & Co hat im abgelaufenen Geschäftsjahr operativ wie erwartet weniger verdient als im Vorjahr und unter dem Strich deutlich rote Zahlen geschrieben. Für 2025 rechnet der Stahlhändler aus Duisburg mit einem Vergleich zum Vorjahr deutlichen Anstieg des EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten. Voraussetzung sei allerdings, dass sich die signifikanten negativen Preiseffekte von 2024 nicht wiederholen werden, teilte das SDAX-Unternehmen mit. Klöckner & Co geht davon aus, dass es in diesem Jahr zu einer steigenden Nachfragedynamik in den relevanten Absatzmärkten in Europa und Nordamerika kommen wird, so dass Absatz und Umsatz deutlich anziehen werden. 2024 war es gelungen, den Absatz im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 4,5 von 4,3 Millionen Tonnen zu steigern, allerdings gingen wegen rückläufiger Stahlpreise in den USA die Umsätze um 4,7 Prozent auf 6,6 (Vorjahr: 7,0) Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBITDA sank entsprechend auf 136 von 190 Millionen Euro und lag damit in der unteren Hälfte der Zielspanne von 120 bis 180 Millionen Euro. Das Konzernergebnis der fortgeführten Aktivitäten fiel mit minus 146 Millionen Euro negativ aus - hier war im Vorjahr noch ein ausgeglichenes Ergebnis verbucht worden. Für das im März 2024 veräußerte europäische Stahldistributionsgeschäft wurde zusätzlich ein Verlust von 30 Millionen Euro geschrieben. Inklusive der nicht fortgeführten Aktivitäten lag das Ergebnis je Aktie entsprechend bei minus 1,77 Euro. Weil der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit mit 160 (Vorjahr: 287) Millionen Euro deutlich positiv ausfiel und die Konzernergebnisse der Vorjahre nur teilweise ausgeschüttet worden waren, soll die Dividende wie im Vorjahr 20 Cent pro Aktie betragen. Für das erste Quartal erwartet KlöCo ein bereingtes EBITDA auf Vorjahresniveau. MBI/DJN/emv/12.3.2025
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Klöckner & Co hat im abgelaufenen Geschäftsjahr operativ wie erwartet weniger verdient als im Vorjahr und unter dem Strich deutlich rote Zahlen geschrieben. Für 2025 rechnet der Stahlhändler aus Duisburg mit einem Vergleich zum Vorjahr deutlichen Anstieg des EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten. Voraussetzung sei allerdings, dass sich die signifikanten negativen Preiseffekte von 2024 nicht wiederholen werden, teilte das SDAX-Unternehmen mit. Klöckner & Co geht davon aus, dass es in diesem Jahr zu einer steigenden Nachfragedynamik in den relevanten Absatzmärkten in Europa und Nordamerika kommen wird, so dass Absatz und Umsatz deutlich anziehen werden. 2024 war es gelungen, den Absatz im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 4,5 von 4,3 Millionen Tonnen zu steigern, allerdings gingen wegen rückläufiger Stahlpreise in den USA die Umsätze um 4,7 Prozent auf 6,6 (Vorjahr: 7,0) Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBITDA sank entsprechend auf 136 von 190 Millionen Euro und lag damit in der unteren Hälfte der Zielspanne von 120 bis 180 Millionen Euro. Das Konzernergebnis der fortgeführten Aktivitäten fiel mit minus 146 Millionen Euro negativ aus - hier war im Vorjahr noch ein ausgeglichenes Ergebnis verbucht worden. Für das im März 2024 veräußerte europäische Stahldistributionsgeschäft wurde zusätzlich ein Verlust von 30 Millionen Euro geschrieben. Inklusive der nicht fortgeführten Aktivitäten lag das Ergebnis je Aktie entsprechend bei minus 1,77 Euro. Weil der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit mit 160 (Vorjahr: 287) Millionen Euro deutlich positiv ausfiel und die Konzernergebnisse der Vorjahre nur teilweise ausgeschüttet worden waren, soll die Dividende wie im Vorjahr 20 Cent pro Aktie betragen. Für das erste Quartal erwartet KlöCo ein bereingtes EBITDA auf Vorjahresniveau. MBI/DJN/emv/12.3.2025
MBI Research Stahlprognose/Kurzfristig stabil, aber dunkle Wolken auf längere Sicht
Basierend auf den Wochendurchschnitten der letzten Januarwoche waren die Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research für die Preise von Flachstahl im deutschen Markt noch negativ. Bestenfalls kam es zu einer roten Null. Doch nun sind sie weniger pessimistisch und stellen bei Feinblech ein leichtes Plus in Aussicht. Bei Warmbreitband verbesserte sich die Vorhersage von -2 auf -1 Prozent. Für die beiden Sorten bei den Quartoblechen ging es von jeweils -3 auf nur noch -1 Prozent aufwärts. Für Feinblech DC01 sagt das Modell einen Anstieg von 1 Prozent und bei verzinktem Feinblech ein Plus von 3 Prozent voraus, nach einer roten Null zwei Wochen zuvor. Die etwas optimistischere Einschätzung geht auch zu einem Teil auf die Entwicklung der chinesischen Exportpreise zurück. Diese stiegen im Vergleich über zwei Wochen bei Warmbreitband um 0,9 Prozent auf 482 US-Dollar je Tonne und gaben bei Feinblech um 0,3 Prozent auf 540 US-Dollar nach. Die Veränderungsraten waren jeweils leicht höher als in den letzten beiden Wochen im Januar. Doch der wesentlichere Einfluss waren die Produktionskosten. Der Index von MBI Research für die Kosten der Stahlerzeugung via der klassischen Hochofenroute, dem BOF-Verfahren, stieg um 2,6 Prozent. Hier machte sich insbesondere der Preisanstieg bei Eisenerz bemerkbar. Der Frontmonat des Terminkontrakts an der Singapore Exchange legte nämlich um 5,4 Prozent zu. Metallurgische Kohle aus Australien wurde zwar um 1,3 Prozent billiger, aber dieser Effekt wurde durch die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar um 0,7 Prozent teilweise wieder kompensiert. Die aktuelle Preisentwicklung verlief allerdings deutlich höher als erwartet. Denn anstatt zu einem Rückgang kam es jeweils zu höheren Preisabschlüssen. So legte Warmbreitband um 2,1 Prozent auf 589 Euro je Tonne (alle Preisangaben sind ex Werk) zu. Leicht niedriger war das Plus bei Feinblech, denn hier ging es im Vergleich über die ersten beiden Wochen im Februar um 2,0 Prozent aufwärts, auf 665 Euro. Hier dürfte es der Preisanstieg bei Eisenerz den Produzenten erlaubt haben, die Kostensteigerung an die Käufer weiterzugeben. Die Erholung bei den Indizes der Einkaufsmanager für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland und Frankreich sollte nicht fehlinterpretiert werden, dass nun die Ampel für die Konjunktur auf Grün umgesprungen ist. Der Index liegt noch immer deutlich unter der kritischen Schwelle, sodass der Abschwung nur weniger dynamisch sein dürfte. MBI Research geht deshalb auf mittlere Sicht von drei Monaten weiterhin davon aus, dass sich die Preise seitwärts in einem Band von +/- 5 Prozent um das aktuelle Niveau bewegen sollten. Deutlich optimistischer wurden in der ersten Februarhälfte die Modellvorhersagen für die Preise von Langstahl in Deutschland. Es liegt nicht daran, dass die Temperaturen für eine höhere Stahlnachfrage sprechen würden, denn sie deuten auf eine niedrigere Bautätigkeit hin, was ja auch saisontypisch ist. Ende Januar gingen die Prognosen noch von einem Preisrückgang über die folgenden vier Wochen von jeweils 2 Prozent bei Betonstahl B500A und Walzdraht aus. Doch nun stellen sie einen Anstieg von 3 Prozent bei Walzdraht und 2 Prozent bei Betonstahl bis Mitte März in Aussicht. Lediglich für Stabstahl blieb die Vorhersage unverändert bei einem Minus von einem Prozent. Die chinesischen Exportpreise waren für die optimistischeren Aussichten für die Langstahlpreise ein positiver Faktor. Sie legten bei Betonstahl B500A um 2,9 Prozent auf 453 US-Dollar je Tonne zu und waren bei Walzdraht mit +0,1 Prozent stabil bei 460 US-Dollar. Das Wetter war jedoch auf der Angebotsseite ein positiver Faktor, der zum Anstieg der Produktionskosten beitrug. Der Index von MBI Research für die Kosten der Stahlproduktion mittels elektronischem Lichtbogen ging nämlich im Zwei-Wochen-Vergleich um 4,0 Prozent nach oben. Unterdurchschnittliche Temperaturen und geringe Beiträge der erneuerbaren Energien aufgrund wenig Wind und Sonnenschein führten zu einem Anstieg der Strompreise. Lag der Preis für die Grundlast mit Lieferung in 2026 Ende Januar bei 98,21 Euro, so stieg er bis auf 103,20 Euro. Er fiel zwar dann steil bis auf 88,10 Euro zurück. Doch bei den wöchentlichen Mittelwerten für die Tagesschlusswerte ging es gegenüber der letzten Januarwoche um 3,5 Prozent aufwärts. Aber auch bei Stahlschrott ging es kräftig nach oben, um 5,9 Prozent auf 325 US-Dollar je Tonne bei Stahlschrott in den Häfen der ARA-Region. Auch die aktuelle Preisentwicklung verlief bei Langstahl positiv. Während nach der vorherigen Prognose in der ersten Februarhälfte der Preis zeitanteilig um rund 1,0 Prozent hätte nachgeben sollen, so kam es zu einem leichten Anstieg von jeweils 0,3 Prozent, auf 602 Euro je Tonne bei Betonstahl B500A und auf 674 Euro bei Walzdraht. Dies ist ein positives Zeichen. Aber der Wohnungsbau ist unverändert ein Problem. Bis zu einer Wende wird die EZB die Zinsen weiter senken müssen. MBI Research erwartet deshalb unverändert, dass die Preisentwicklung bei Langstahl auf Sicht von drei Monaten ebenfalls seitwärts verlaufen sollte. Die Daten für den Auftragseingang und die Produktion werden rund 5 - 6 Wochen nach dem Ende des betreffenden Monats berichtet. Sie müssen deshalb nicht unbedingt die aktuelle Entwicklung korrekt widerspiegeln. Dennoch liefern sie einen Anhaltspunkt für die Einschätzungen der Konjunkturlage und -aussichten. Die Daten für den Dezember 2024 sind alles andere als positiv. Zwar ist die Produktion, auch bedingt durch die Feiertage und deren Lage innerhalb der Woche, gefallen. Sie gab nach den Rohdaten um 8,0 Prozent gegenüber dem Vormonat nach. Bereinigt um die saisonalen und kalendarischen Effekte verringerte sich der Output im Bereich Eisen, Stahl und Ferrolegierungen um 2,8 Prozent. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl beziffert den Rückgang der Stahlproduktion auf 2,7 Millionen Tonnen, was ein Minus um 5,7 Prozent gegenüber November bedeutet. Doch die Nachfrage fiel noch kräftiger, nämlich um 16,8 Prozent bei den Rohdaten und um 8,6 Prozent bei den bereinigten Daten. Dies liefert ebenfalls eine Erklärung für die seitwärtsgerichtete Preisentwicklung in den letzten Wochen. Die Politik von Donald Trump betrifft nicht nur die USA, sondern hat globale Auswirkungen. Als erstes kommen da natürlich die Erhöhungen der Zollsätze auf die Liste. Doch dies ist nicht der einzige Aspekt. Auch die geopolitischen Entwicklungen sind für die Aussichten bei Stahl relevant. Das Versprechen im Wahlkampf, den Krieg in der Ukraine zu beenden, ist wohlbekannt. Die gesetzte Frist von 24 Stunden war natürlich nur eine symbolische Übertreibung, wie beim US-Präsidenten üblich. Dennoch überraschte er beim Tempo, mit dem das Thema angegangen wird. Am zweiten Mittwoch im Februar verkündete er über sein eigenes „social media“ Truth Social, dass er ein 90minütiges Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin geführt habe, dass sehr konstruktiv verlief. So seien sich beide Seiten einig, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden und die bilateralen Beziehungen zwischen USA und Russland verbessert werden sollen. Bereits in dieser Woche trafen sich die Verhandlungsdelegationen, angeführt von den Außenministern, in Saudi-Arabien und die Gespräche wurden als erfolgsversprechend eingestuft. Der ukrainische Präsident Selenskyj erteilte den US-Plänen allerdings eine Absage. Die EU plant jedoch die Ukraine weiter im Kampf gegen Russland zu unterstützen, finanziell und militärisch. In den Medien wurde berichtet, dass ein EU-Paket im Umfang von 700 Milliarden Euro geplant sei. Auf Deutschland dürften somit erhebliche Belastungen zukommen. Über den normalen Haushalt lassen sich die Mittel nicht aufbringen. Hält die EU an den Überlegungen fest, dann dürfte es neben höheren Krediten auch zu Einschnitten bei anderen staatlichen Ausgaben kommen, die wiederum die Binnenkonjunktur belasten werden. Hinzu kommt, dass mit höheren Anleiheemissionen, sei es auf EU-Ebene oder bei den einzelnen Ländern, auch die Renditen der Staatsanleihen steigen. Dies ist bereits eingetreten, denn die Rendite der 10 Bundesanleihen legten seit dem 5. Februar von 2,35 auf 2,54 Prozent zu. Je wahrscheinlicher eine höhere Neuverschuldung wird, desto höher dürften die Renditen steigen. Bauinvestitionen werden dann weniger attraktiv. Auch das Leiden der Automobilbranche dürfte sich verschlimmern, zumal die Exporte in die USA mit höheren Importzöllen belastet werden. Eine Verbesserung der Stimmung und höhere Ordertätigkeit ist für diese Branche wenig wahrscheinlich. Auch der Maschinenbau dürfte unter schwächeren Konjunkturaussichten dann leiden. Nur die Rüstungsindustrie dürfte in diesem Szenario höhere Aufträge erhalten. Deshalb haben auch die Rüstungswerte an den Aktienmärkten kräftig zugelegt. Doch der Stahlbedarf von Rheinmetall dürfte nicht ausreichen, die Einbußen an anderer Stelle zu kompensieren. Daneben bleiben aber auch die Folgen eines Zollkrieges eine Belastung, denn Stahl der sich nicht mehr in die USA absetzen lässt, wird nach anderen Destinationen suchen. Peter Fertig/MBI Research
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Basierend auf den Wochendurchschnitten der letzten Januarwoche waren die Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research für die Preise von Flachstahl im deutschen Markt noch negativ. Bestenfalls kam es zu einer roten Null. Doch nun sind sie weniger pessimistisch und stellen bei Feinblech ein leichtes Plus in Aussicht. Bei Warmbreitband verbesserte sich die Vorhersage von -2 auf -1 Prozent. Für die beiden Sorten bei den Quartoblechen ging es von jeweils -3 auf nur noch -1 Prozent aufwärts. Für Feinblech DC01 sagt das Modell einen Anstieg von 1 Prozent und bei verzinktem Feinblech ein Plus von 3 Prozent voraus, nach einer roten Null zwei Wochen zuvor. Die etwas optimistischere Einschätzung geht auch zu einem Teil auf die Entwicklung der chinesischen Exportpreise zurück. Diese stiegen im Vergleich über zwei Wochen bei Warmbreitband um 0,9 Prozent auf 482 US-Dollar je Tonne und gaben bei Feinblech um 0,3 Prozent auf 540 US-Dollar nach. Die Veränderungsraten waren jeweils leicht höher als in den letzten beiden Wochen im Januar. Doch der wesentlichere Einfluss waren die Produktionskosten. Der Index von MBI Research für die Kosten der Stahlerzeugung via der klassischen Hochofenroute, dem BOF-Verfahren, stieg um 2,6 Prozent. Hier machte sich insbesondere der Preisanstieg bei Eisenerz bemerkbar. Der Frontmonat des Terminkontrakts an der Singapore Exchange legte nämlich um 5,4 Prozent zu. Metallurgische Kohle aus Australien wurde zwar um 1,3 Prozent billiger, aber dieser Effekt wurde durch die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar um 0,7 Prozent teilweise wieder kompensiert. Die aktuelle Preisentwicklung verlief allerdings deutlich höher als erwartet. Denn anstatt zu einem Rückgang kam es jeweils zu höheren Preisabschlüssen. So legte Warmbreitband um 2,1 Prozent auf 589 Euro je Tonne (alle Preisangaben sind ex Werk) zu. Leicht niedriger war das Plus bei Feinblech, denn hier ging es im Vergleich über die ersten beiden Wochen im Februar um 2,0 Prozent aufwärts, auf 665 Euro. Hier dürfte es der Preisanstieg bei Eisenerz den Produzenten erlaubt haben, die Kostensteigerung an die Käufer weiterzugeben. Die Erholung bei den Indizes der Einkaufsmanager für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland und Frankreich sollte nicht fehlinterpretiert werden, dass nun die Ampel für die Konjunktur auf Grün umgesprungen ist. Der Index liegt noch immer deutlich unter der kritischen Schwelle, sodass der Abschwung nur weniger dynamisch sein dürfte. MBI Research geht deshalb auf mittlere Sicht von drei Monaten weiterhin davon aus, dass sich die Preise seitwärts in einem Band von +/- 5 Prozent um das aktuelle Niveau bewegen sollten. Deutlich optimistischer wurden in der ersten Februarhälfte die Modellvorhersagen für die Preise von Langstahl in Deutschland. Es liegt nicht daran, dass die Temperaturen für eine höhere Stahlnachfrage sprechen würden, denn sie deuten auf eine niedrigere Bautätigkeit hin, was ja auch saisontypisch ist. Ende Januar gingen die Prognosen noch von einem Preisrückgang über die folgenden vier Wochen von jeweils 2 Prozent bei Betonstahl B500A und Walzdraht aus. Doch nun stellen sie einen Anstieg von 3 Prozent bei Walzdraht und 2 Prozent bei Betonstahl bis Mitte März in Aussicht. Lediglich für Stabstahl blieb die Vorhersage unverändert bei einem Minus von einem Prozent. Die chinesischen Exportpreise waren für die optimistischeren Aussichten für die Langstahlpreise ein positiver Faktor. Sie legten bei Betonstahl B500A um 2,9 Prozent auf 453 US-Dollar je Tonne zu und waren bei Walzdraht mit +0,1 Prozent stabil bei 460 US-Dollar. Das Wetter war jedoch auf der Angebotsseite ein positiver Faktor, der zum Anstieg der Produktionskosten beitrug. Der Index von MBI Research für die Kosten der Stahlproduktion mittels elektronischem Lichtbogen ging nämlich im Zwei-Wochen-Vergleich um 4,0 Prozent nach oben. Unterdurchschnittliche Temperaturen und geringe Beiträge der erneuerbaren Energien aufgrund wenig Wind und Sonnenschein führten zu einem Anstieg der Strompreise. Lag der Preis für die Grundlast mit Lieferung in 2026 Ende Januar bei 98,21 Euro, so stieg er bis auf 103,20 Euro. Er fiel zwar dann steil bis auf 88,10 Euro zurück. Doch bei den wöchentlichen Mittelwerten für die Tagesschlusswerte ging es gegenüber der letzten Januarwoche um 3,5 Prozent aufwärts. Aber auch bei Stahlschrott ging es kräftig nach oben, um 5,9 Prozent auf 325 US-Dollar je Tonne bei Stahlschrott in den Häfen der ARA-Region. Auch die aktuelle Preisentwicklung verlief bei Langstahl positiv. Während nach der vorherigen Prognose in der ersten Februarhälfte der Preis zeitanteilig um rund 1,0 Prozent hätte nachgeben sollen, so kam es zu einem leichten Anstieg von jeweils 0,3 Prozent, auf 602 Euro je Tonne bei Betonstahl B500A und auf 674 Euro bei Walzdraht. Dies ist ein positives Zeichen. Aber der Wohnungsbau ist unverändert ein Problem. Bis zu einer Wende wird die EZB die Zinsen weiter senken müssen. MBI Research erwartet deshalb unverändert, dass die Preisentwicklung bei Langstahl auf Sicht von drei Monaten ebenfalls seitwärts verlaufen sollte. Die Daten für den Auftragseingang und die Produktion werden rund 5 - 6 Wochen nach dem Ende des betreffenden Monats berichtet. Sie müssen deshalb nicht unbedingt die aktuelle Entwicklung korrekt widerspiegeln. Dennoch liefern sie einen Anhaltspunkt für die Einschätzungen der Konjunkturlage und -aussichten. Die Daten für den Dezember 2024 sind alles andere als positiv. Zwar ist die Produktion, auch bedingt durch die Feiertage und deren Lage innerhalb der Woche, gefallen. Sie gab nach den Rohdaten um 8,0 Prozent gegenüber dem Vormonat nach. Bereinigt um die saisonalen und kalendarischen Effekte verringerte sich der Output im Bereich Eisen, Stahl und Ferrolegierungen um 2,8 Prozent. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl beziffert den Rückgang der Stahlproduktion auf 2,7 Millionen Tonnen, was ein Minus um 5,7 Prozent gegenüber November bedeutet. Doch die Nachfrage fiel noch kräftiger, nämlich um 16,8 Prozent bei den Rohdaten und um 8,6 Prozent bei den bereinigten Daten. Dies liefert ebenfalls eine Erklärung für die seitwärtsgerichtete Preisentwicklung in den letzten Wochen. Die Politik von Donald Trump betrifft nicht nur die USA, sondern hat globale Auswirkungen. Als erstes kommen da natürlich die Erhöhungen der Zollsätze auf die Liste. Doch dies ist nicht der einzige Aspekt. Auch die geopolitischen Entwicklungen sind für die Aussichten bei Stahl relevant. Das Versprechen im Wahlkampf, den Krieg in der Ukraine zu beenden, ist wohlbekannt. Die gesetzte Frist von 24 Stunden war natürlich nur eine symbolische Übertreibung, wie beim US-Präsidenten üblich. Dennoch überraschte er beim Tempo, mit dem das Thema angegangen wird. Am zweiten Mittwoch im Februar verkündete er über sein eigenes „social media“ Truth Social, dass er ein 90minütiges Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin geführt habe, dass sehr konstruktiv verlief. So seien sich beide Seiten einig, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden und die bilateralen Beziehungen zwischen USA und Russland verbessert werden sollen. Bereits in dieser Woche trafen sich die Verhandlungsdelegationen, angeführt von den Außenministern, in Saudi-Arabien und die Gespräche wurden als erfolgsversprechend eingestuft. Der ukrainische Präsident Selenskyj erteilte den US-Plänen allerdings eine Absage. Die EU plant jedoch die Ukraine weiter im Kampf gegen Russland zu unterstützen, finanziell und militärisch. In den Medien wurde berichtet, dass ein EU-Paket im Umfang von 700 Milliarden Euro geplant sei. Auf Deutschland dürften somit erhebliche Belastungen zukommen. Über den normalen Haushalt lassen sich die Mittel nicht aufbringen. Hält die EU an den Überlegungen fest, dann dürfte es neben höheren Krediten auch zu Einschnitten bei anderen staatlichen Ausgaben kommen, die wiederum die Binnenkonjunktur belasten werden. Hinzu kommt, dass mit höheren Anleiheemissionen, sei es auf EU-Ebene oder bei den einzelnen Ländern, auch die Renditen der Staatsanleihen steigen. Dies ist bereits eingetreten, denn die Rendite der 10 Bundesanleihen legten seit dem 5. Februar von 2,35 auf 2,54 Prozent zu. Je wahrscheinlicher eine höhere Neuverschuldung wird, desto höher dürften die Renditen steigen. Bauinvestitionen werden dann weniger attraktiv. Auch das Leiden der Automobilbranche dürfte sich verschlimmern, zumal die Exporte in die USA mit höheren Importzöllen belastet werden. Eine Verbesserung der Stimmung und höhere Ordertätigkeit ist für diese Branche wenig wahrscheinlich. Auch der Maschinenbau dürfte unter schwächeren Konjunkturaussichten dann leiden. Nur die Rüstungsindustrie dürfte in diesem Szenario höhere Aufträge erhalten. Deshalb haben auch die Rüstungswerte an den Aktienmärkten kräftig zugelegt. Doch der Stahlbedarf von Rheinmetall dürfte nicht ausreichen, die Einbußen an anderer Stelle zu kompensieren. Daneben bleiben aber auch die Folgen eines Zollkrieges eine Belastung, denn Stahl der sich nicht mehr in die USA absetzen lässt, wird nach anderen Destinationen suchen. Peter Fertig/MBI Research
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