MBI NE-Metalle-Prognose/Weitere Preisanstiege stehen an
Bei den MBI-Prognosen kommt es bei allen sechs NE-Metallen zu deutlichen Anpassungen nach oben. Der Verlauf über die kommenden vier Wochen bei den verschiedenen NE-Metallen unterschiedlich verlaufen.
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MBI-Analyst Philipp Mann/Stahlpreise werden 2021 zweistellig zulegen
Stahl verarbeitende Unternehmen müssen in diesem Jahr mit steigenden Einkaufskosten rechnen. „Wir erwarten im Jahresmittel deutlich höhere Preise“, sagte Philipp Mann, Analyst bei MBI Research, am Dienstag in dem Webinar „Stahlausblick 2021“. Er pognostiziert für Feinblech (DC01) einen Durchschnittspreis von 785 Euro pro Tonne. Das wären 43 Prozent mehr als im Vorjahr - 2020 kostete Feinblech im Schnitt 548 Euro je Tonne. Bei Warmbreitband (DD11) rechnet Mann für 2021 mit einem durchschnittlichen Preis von 654 Euro pro Tonne nach 469 Euro im Vorjahr, entsprechend einem Plus von knapp 40 Prozent. Betonstahl (B500N) sollte der Prognose zufolge in diesem Jahr 581 (2020: 461) Euro pro Tonne kosten (plus 26 Prozent). Für Walzdraht (C4D/C7D) werden 671 (516) Euro je Tonne erwartet (plus 30 Prozent).
Den Hauptgrund für den Anstieg der Stahlpreise sieht Philipp Mann in einem zu knappen Angebot. Die Nachfrage habe sich nach dem Ende des ersten Lockdowns im Frühjahr schneller erholt, als es die Stahlproduzenten erwartet hatten. Der daraus resultierende Nachfrageüberhang habe es den Werken ermöglicht, die gestiegenen Produktionskosten auf ihre Kunden überzuwälzen.
Die treibende Kraft hinter der Stahlpreisrally ist China, wie der Analyst erläuterte. Peking habe die Corona-Krise mit drastischen Mitteln in den Griff bekommen und stütze die heimische Wirtschaft mit viel Geld, unter anderem für den Ausbau der Infrastruktur. Der Effekt zeigt sich an der chinesischen Rohstahlproduktion - diese ist 2020 trotz des pandemiebedingten Einbruchs in den ersten Monaten um 5,5 Prozent gegenüber 2019 gestiegen. Allerdings gehen die Stahlpreise in China seit Jahresbeginn zurück, sagte Mann. Der Analyst führt dies auf neue Ausbrüche des Coronavirus in der Stahlprovinz Hebei und auf höhere Vorräte an Stahlprodukten zurück. „Es bleibt abzuwarten, ob der Höhepunkt der Stahlpreise in China schon überschritten ist.“ In jedem Fall werde aber die Volatilität der Preise zunehmen.
Ein Abwärtsrisiko für die Stahlpreise sieht Mann auch in der unzureichenden Versorgung der Automobilindustrie mit Halbleitern. Infolgedessen haben die Autobauer Produktionseinschnitte angekündigt und in einigen Fällen schon umgesetzt. „Dies könnte zusätzlich zu einer Schwächephase führen, da bereits im Januar die Pkw-Produktion rückläufig war“, betonte der Analyst.
Mark Krieger
MBI/kri/23.2.2021
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