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MBI Research Stahlprognose/Modelle sind für Flachstahl pessimistischer als für Langstahl
Im Vergleich über die vergangenen beiden Wochen sind die Prognosen der quantitativen Modelle für die Preise bei Flachstahl im deutschen Markt teilweise noch pessimistischer geworden. Aber keine der Vorhersagen stellt einen Preisrückgang von mehr als fünf Prozent in Aussicht. Bei den zwei Benchmarks blieben die Voraussagen unverändert, denn bei Warmbreitband DD11 rechnet das Modell weiterhin mit einem Rückgang im Prognosehorizont von sechs Wochen um 4 Prozent und bei Feinblech DC01 um 2 Prozent. Verschlechtert haben sich jedoch die Aussichten für Quartoblech, denn bei der Sorte S 235 stieg das erwartete Minus von 3 auf 4 und bei der Sorte S 355 um einen Prozentpunkt auf -5 Prozent. Die kräftigste Veränderung ergab sich bei verzinktem Feinblech, denn hier drehte die Voraussage von +2 auf -1 Prozent. Einen Anteil an den insgesamt negativen Preisaussichten haben die chinesischen Exportpreise. Diese fielen bei Warmbreitband im Vergleich über die letzten zwei Wochen um 1,1 Prozent, bei Feinblech allerdings nur um knapp 0,5 Prozent. Der stärkste Einfluss geht allerdings von den Kosten für die Stahlerzeugung über die klassische Hochofenroute aus. Der Index von MBI Research für die Produktionskosten beim BOF-Verfahren sind nämlich um weitere 3,2 Prozent gefallen und liegen auf dem niedrigsten Stand seit Anfang August 2023. Die aktuelle Preisentwicklung in den zwei Wochen zum 2. August verlief jedoch besser, als zeitanteilig nach der vorherigen Stahlprognose zu erwarten war. Bei Warmbreitband fiel der Preis zunächst um 3 auf 625 Euro je Tonne (alle Preisangaben sind ex Werk), konnte aber diesen Verlust wieder vollständig aufholen. Für diese Woche zeichnet sich allerdings wieder ein Rückgang ab. Feinblech hingegen legte in beiden Wochen zu, sodass es insgesamt zu einem Anstieg um 0,9 Prozent auf 682 Euro kam. Die ersten Indikationen für die laufende Woche deuten auf eine Fortsetzung der Erholung hin. Angesichts des makroökonomischen Umfelds, sowohl in den großen Industrieländern der Eurozone, aber auch in China, sind die Risiken hoch, dass sich die Aussichten für die weitere Preisentwicklung nicht aufhellen. Das Risiko, dass es bei dem mittelfristigen Horizont von drei Monaten zu einem Ausbruch aus der Seitwärtsspanne von +/- 5 Prozent nach unten kommt, nimmt zu. Allerdings sind dann auch die Vertragsverhandlungen über Stahllieferungen in 2025 in vollem Gange, was die Stahlpreise unterstützen könnte. MBI Research hält deshalb noch an der Einschätzung fest, dass die Stahlpreise sich Anfang November noch in der obigen Spanne um das aktuelle Niveau befinden. Bei den beiden betrachteten Langstahlsorten Betonstahl B500A und Walzdraht blieben die Modellprognosen gegenüber denen vor 14 Tagen unverändert und gehen somit weiterhin von einem leichten Minus in Höhe von 1 Prozent über den Horizont von vier Wochen, also per Ende August, aus. Ein negativer Faktor für die Prognosen der quantitativen Modelle sind auch bei Langstahl die chinesischen Exportpreise, die bei Betonstahl im Zwei-Wochen-Vergleich um 2,4 Prozent und bei Walzdraht um 1,6 Prozent nach unten gingen. Dieser negative Einfluss konnte von den Produktionskosten für die Stahlproduktion über den elektronischen Lichtbogen nicht vollständig kompensiert werden. Der Index von MBI Research für die Kosten der Stahlerzeugung über das EAF-Verfahren stieg im Vergleich über zwei Wochen per Saldo um knapp 1,1 Prozent. Die Kosten für Stahlschrott gaben zwar um 0,6 Prozent nach, doch die Energiekosten legten kräftiger zu. Der Preis an der Leipziger Strombörse EEX ging beim Frontquartal um 11,6 Prozent und beim Cal 25 um 9,8 Prozent nach oben. Die geopolitische Entwicklung im Nahen Osten hat die Gaspreise kräftig anziehen lassen, da Deutschland nun von LNG-Importen abhängig ist, was wiederum die Strompreise nach oben trieb. Eine Entspannung zeichnet sich im Nahen Osten nicht ab, vielmehr ist eher mit einer weiteren Eskalation zu rechnen. Selbst wenn die Straße von Hormus für den Transport von LNG aus Katar geöffnet bleibt, könnte die Risikoprämie zumindest auf hohem Niveau bleiben, oder sogar weiter steigen. Die EZB hat bei der jüngsten Ratssitzung die Leitzinsen unverändert gelassen und es vermieden, eine konkrete Aussage zum nächsten Schritt zu machen. Allerdings dürfte im September eine weitere Zinssenkung folgen. Aber ob dies ausreichend ist, um den Wohnungsbau anzukurbeln, ist doch fraglich. MBI Research geht deshalb auch auf Sicht von drei Monaten von einer Seitwärtsbewegung der Langstahlpreise in der Spanne von +/- 5 Prozent aus. Die Revisionen zu den vorläufigen Schätzungen für die Indizes der Einkaufsmanager gingen im Verarbeitenden Gewerbe in unterschiedliche Richtungen. Der PMI für Frankreich wurde leicht nach unten revidiert, aber es kam per Saldo zu einem Rückgang von 45,4 auf 44,1 Punkte. Der PMI für Deutschland wurde um 0,6 Punkte angehoben, sodass es nur zu einem leichten Rückgang von 43,5 auf 43,2 Punkte kam. Während der spanische PMI stärker als erwartet von 52,3 auf 51,0 Punkte fiel, stieg der italienische PMI für die industrielle Fertigung deutlich kräftiger als erwartet von 45,7 auf 47,4 Punkte. Hierdurch blieb letztlich auch der PMI für die Eurozone unverändert bei 45,8 Punkte. Dies ist allerdings noch immer weit unter der kritischen Schwelle von 50,0 Punkten. Nach den ersten Schätzungen ist in Deutschland das BIP im zweiten Quartal gefallen, um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Insbesondere die Investitionen, auch in den Wohnungsbau, sind im Vorquartal zurückgegangen. Für die Eurozone kam es zu einem leichten Anstieg des BIP um 0,3 Prozent, aber auch hier dürfte mehr der Dienstleistungssektor zu dem Plus beigetragen haben. Die Daten zu Auftragseingang und Industrieproduktion in Deutschland haben auch für Juni den Konsens unter den Bankvolkswirten kräftig überrascht, nun jedoch positiv. Wie üblich ging der Konsens von einem Anstieg aus, nachdem es im Vormonat zu jeweils erheblichen Einbußen kam. Doch das Plus fiel kräftiger aus. Der Auftragseingang stieg nicht nur um 0,4 Prozent, sondern um 3,9 Prozent gegenüber dem Vormonat, während es im Mai zu einem Rückgang um 1,7 Prozent kam. Bei der Industrieproduktion lag der Konsens etwas besser, denn das tatsächliche Plus von 1,4 Prozent war nur um 0,4 Punkte über der Konsensschätzung. Im Mai fiel der Output in der deutschen Industrie noch um 3,1 Prozent. Doch für die Branche Eisen, Stahl und Ferrolegierungen sieht die Entwicklung nicht so positiv aus. Der Auftragseingang fiel im Juni im Vormonatsvergleich um 5,2 Prozent nach den Rohdaten, aber noch immer kräftig um 3,8 Prozent nach der Bereinigung um saisonale und kalendarische Effekte. Die Produktion legte jedoch leicht zu, bei den Rohdaten um 1,5 Prozent und bei den bereinigten Daten um 3,2 Prozent. Die deutsche Rohstahlproduktion blieb hingegen nach den Daten der WV Stahl im Juni zum Vormonat unverändert bei knapp 3,2 Millionen Tonnen. Insgesamt spricht die Entwicklung im Juni jedoch dafür, dass sich die Verhandlungsposition der Stahlproduzenten verschlechtert hat und die Preisentwicklung belastet. In deterministischen Systemen gibt es klare Trennungslinien für verschiedene Zustände. So ist Stahl bei niedrigen Temperaturen in einem festen und bei sehr hohen Temperaturen in einem flüssigen Zustand. Bei den sog. Diffusionsindikatoren im Wirtschaftsleben ist die Trennungslinie aber nicht streng. Dies wird an den Märkten aber häufig, leider auch von Analysten, übersehen. Besonders ausgeprägt ist dies bei China und den PMIs des Nationalen Statistikbüros oder von Caixin (erhoben von S&P Global). Die Befragung kennt hier nur drei Kategorien: besser, schlechter oder unverändert. Die Antworten sind aber gleichgewichtet. Ein Anstieg um 10,0 Prozent und ein Rückgang um 0,1 Prozent haben das gleiche Gewicht, machen aber für die Konjunktureinschätzung einen erheblichen Unterschied. Gleiches gilt für die Unternehmensgröße. Dies führt in China dazu, dass die PMIs für das Verarbeitende Gewerbe unter der Schwelle von 50 Punkten liegen können, aber die Industrie dennoch expandiert. So ist der Rückgang im Juli beim offiziellen PMI von 49,5 auf 49,4 Punkte und beim Caixin-PMI von 51,8 auf 49,8 Prozent nicht zwangsläufig ein Vorbote für eine Schwäche der Industrie und ein Signal für eine nachlassende Stahlnachfrage. Enttäuscht zeigten sich die Märkte für Stahl und seine Vorprodukte in China auch darüber, dass das Politbüro der KP keine Maßnahmen zur Ankurbelung des BIP-Wachstums mittels Investitionen in Infrastruktur oder in den Wohnungsbau beschlossen hat. Peking zielt vielmehr auf eine Belebung des privaten Verbrauchs. Trotz hoher Lagerbestände, die tendenziell weiter steigen, nahmen die Eisenerzimporte Chinas im Juli auf 102,8 Millionen Tonnen zu, was um 5,3 Prozent über Vormonat und 10,0 Prozent über Vorjahreswert liegt. Auch für die ersten sieben Monate in 2024 sind die Eisenerzimporte um 6,7 Prozent höher als im Vorjahr. Hohe Importe und Lagerbestände in China bleiben ein Risiko für die Preise bei Eisenerz und Stahl. Dies kann aber auch die Stahlpreise in Europa belasten. Peter Fertig/MBI Research  
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MBI Research Stahlprognose/Mit leicht sinkenden Stahlpreisen ist zu rechnen
Die Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research für die Flachstahlpreise im deutschen Stahlmarkt über die jeweils nächsten sechs Wochen haben sich im Vergleich vor 14 Tagen überwiegend leicht verschlechtert. Nur bei verzinktem Feinblech blieb die Vorhersage mit +2 Prozent unverändert. Bei Warmbreitband ging die Prognose um zwei Prozentpunkte nach unten auf -4 Prozent. Bei Feinblech und den beiden Quartoblechsorten liegen die neuen Voraussagen um einen Punkt niedriger bei -2 Prozent für Feinblech, bei -3 Prozent für die Sorte S235 und bei -4 Prozent für Sorte S355. Die Revisionen der Prognosen nach unten gehen nicht primär auf die Entwicklung der chinesischen Exportpreise zurück. Diese gaben zwar nach, allerdings nur leicht, um 0,8 Prozent bei Warmbreitband und um lediglich 0,4 Prozent bei Feinblech. Der wesentliche Einfluss sind die Produktionskosten für die Stahlerzeugung über die klassische Hochofenroute. Der Index von MBI Research für die Produktionskosten beim BOF-Verfahren fielen nämlich um 4,6 Prozent. Der Preis für Eisenerz ging im Zwei-Wochen-Vergleich beim Frontmonat an der Singapore Exchange (SGX) um 3,2 Prozent zurück. Der Preisanstieg bei metallurgischer Kohle aus Australien um 2,3 Prozent konnte den Einfluss der tieferen Eisenerzpreise nicht kompensieren. In den vergangenen beiden Wochen gingen die Preise bei Flachstahl in unterschiedliche Richtungen. Wie erwartet verbilligte sich Warmbreitband und gab um 0,8 Prozent nach, auf 628 Euro je Tonne (alle Preisangaben sind ex Werk). Dies ist ein zeitanteilig etwas stärkeres Minus als bei der Prognose vor zwei Wochen erwartet wurde. Besser als vorausgesagt entwickelte sich Feinblech, denn hier legte der Preis um 0,3 Prozent auf 676 Euro zu. Das volkswirtschaftliche Umfeld bleibt für die Stahlpreise eine Belastung. MBI Research geht deshalb weiterhin davon aus, dass auf mittlere Sicht von drei Monaten die Preise für Flachstahl in einem Band von +/- 5 Prozent um das aktuelle Niveau bleiben werden. Bei Langstahl im deutschen Markt haben sich die Preisaussichten nach den Modellen deutlich verschlechtert. Stellten sie vor zwei Wochen noch eine positive Preisveränderung in Aussicht, so sind nun die Vorzeichen für die Preisentwicklung in den kommenden vier Wochen, also bis Mitte August, negativ. Bei Betonstahl B500A ging es von einer schwarzen Null auf einen Preisrückgang um ein Prozent nach unten. Bei Walzdraht ging es etwas stärker abwärts, nämlich um 2 Prozentpunkte auf nun -1 Prozent. Bei Langstahl spielt die Entwicklung der chinesischen Exportpreise eine etwas stärkere Rolle für die negativere Preiseinschätzung als bei Flachstahl. Bei Betonstahl B500A fiel der Preis für Exporte in China in China um 1,3 Prozent auf 491 US-Dollar. Aber durch die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar um 1,4 Prozent hat sich der Preisabschlag in Euro noch verstärkt. Bei Walzdraht fiel der chinesische Exportpreis sogar noch etwas deutlicher um 1,9 Prozent auf 510 US-Dollar je Tonne. Die Kosten für die Stahlerzeugung über den Lichtbogen haben sich ebenfalls verringert. Der entsprechende Index von MBI Research für die Produktionskosten beim EAF-Verfahren fiel per Saldo um 1,7 Prozent in den vergangenen zwei Wochen. Die aktuelle Preisentwicklung bei Langstahl war in den beiden Wochen zum 19. Juli ziemlich gemischt. Bei Betonstahl B500A ging es um 1,2 Prozent nach oben auf 609 Euro pro Tonne, was deutlich über den Erwartungen lag. Bei Walzdraht ging der Preis nicht in die vorausgesagte Richtung, sondern gab um 0,7 Prozent auf 681 Euro nach. Der Index für das Geschäftsvertrauen der deutschen Bauwirtschaft liegt nach den jüngsten Daten der OECD weiterhin tief im negativen Bereich, hat sich allerdings im Juni von -19,5 auf -17,9 Punkte verbessert. Dies ist auch der höchste Stand in diesem Jahr. Der Index für den Orderbestand hat sich ebenfalls leicht erholt auf -29,5 Punkte. Dies spricht nicht dafür, dass die Stahlnachfrage der Bauwirtschaft nun deutlich zulegen sollte. Auch hier geht MBI Research deshalb davon aus, dass die Preise in den kommenden drei Monaten in einem Band um +/- 5 Prozent um das aktuelle Niveau bleiben sollten. Die ersten Daten für die laufende Konjunktureinschätzung im aktuellen Monat Juli 2024 liefern die Umfragen, die in der Finanzwirtschaft erhoben werden. Den Auftakt macht in der Regel der Sentix-Index für die Erwartungen in der Eurozone. Befragt werden dabei nicht nur Finanzprofis, sondern auch Privatanleger. Der Sentix hatte sich von einem Tief im Oktober 2023 bei -21,9 Punkte Monat für Monat nach oben bewegt und lag im Juni wieder leicht im Plus bei 0,3 Punkten. Im Juli fiel der Index jedoch überraschend für den Konsens auf -7,3 Punkte zurück. Dies hätte schon eine Warnung für die ZEW-Indizes sein sollen. Aber auch hier wurde der Konsens unter den Bankvolkswirten vom Umfang des Rückgangs überrascht. Der Index für die Geschäftserwartungen in der Eurozone fiel von 51,3 auf 43,7 Punkte, also um ebenfalls 7,6 Punkte wie der Sentix. Der ZEW-Index für Deutschland gab von 47,5 auf 41,8 Punkte nach. Eine mögliche Erklärung für den Rückgang ist die Entwicklung an den Aktienmärkten, zumindest beim Sentix. Denn die Notierungen gaben nach dem Hoch im Mai nach. Aber für die ZEW-Indizes wäre dann auch mit der Erholung ab Ende Juli mit einem weniger kräftigen Minus zu rechnen gewesen. Wesentlicher für die kräftigen Verluste bei Sentix und ZEW-Index dürfte jedoch sein, dass die Erwartungen für die nächsten sechs Monate kräftig nach oben gingen, während sich die Einschätzungen der aktuellen Lage nur stabilisierten. Deshalb ging MBI Research auch davon aus, dass es bei den Geschäftserwartungen zu einer Korrektur kommen sollte. Dies spricht auch dafür, dass die Nachfrage nach Stahl in den nächsten Wochen nicht zu einer Preisrallye führen sollte. Belastend sind dabei auch die vorläufigen Schätzungen für die Indizes der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe, die abermals deutlich gefallen sind. China ist nicht mehr das Entwicklungsland, dass es vor drei Jahrzehnten war oder auch noch zum Zeitpunkt, als Jim O’Neill, damaliger Chef-Volkswirt von Goldman-Sachs, den Begriff BRICS prägte. Aber einige Marktteilnehmer glauben wohl noch immer, dass China auch weiterhin mit zweistelligen Wachstumsraten beim BIP aufwarten müsse. Wäre dies der Fall, dann wären westliche Volkswirtschaften noch mehr einem Konkurrenzdruck aus China ausgesetzt. Die Erwartungen sind jedoch noch immer hochgesteckt. Hinzu kommt, dass in China an bestimmten Tagen gleich mehrere Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden, die nicht immer in die gleiche Richtung weisen. Dies hat dann auch Folgen für die Preise bei Stahl in China und für die Vorprodukte Eisenerz und Koks. So wurden am 12. Juli monetäre Daten veröffentlicht, darunter neben dem Wachstum der Geldmenge M2 auch Daten zu den neuen Krediten insgesamt und das „Total Social Funding” (TSF), das auch Finanzierungen außerhalb der Bankbilanzen erfaßt. Die neuen Kredite haben sich kräftig erhöht und lagen mit 2.130 Milliarden Yuan mehr als doppelt so hoch als die Konsensprognose. Eigentlich ein positives Signal. Aber bei den TSF kam es zwar zu einem Anstieg, doch sie lagen mit 3.300 Milliarden unter dem Vorjahreswert von 4.230 Milliarden Yuan. Dies wurde auch am Stahlmarkt als Indiz für eine geringe Dynamik der chinesischen Wirtschaft interpretiert und belastete die Preisentwicklung. Das Wachstum des chinesischen BIP wurde vom Konsens mit 5,1 Prozent für das zweite Quartal erwartet, aber das Nationale Statistikbüro veröffentlichte nur eine Wachstumsrate von 4,7 Prozent. Bei der Industrieproduktion im Juni ging es um 5,3 Prozent im Vorjahresvergleich aufwärts, während hier der Konsens nur von einem Anstieg um 4,9 Prozent ausging. Doch der Stahlmarkt reagierte enttäuscht, obgleich die Industrieproduktion eigentlich für eine bessere Stahlnachfrage sprach. Doch die Marktreaktion wurde gebremst von Erwartungen hinsichtlich der dritten Sitzung des fünfjährigen Kongresses der kommunistischen Partei vom 15. – 18. Juli, von dem sich die Akteure neue Maßnahmen zur Konjunkturstimulierung erwarteten. Doch diese Erwartungen wurden enttäuscht, was die Preise bei Stahl und Eisenerz belastete. An der SGX fiel der Frontmonat wieder bis auf 105,65 US-Dollar je Tonne zurück und liegt wieder nahe am Tief vom Juni. Dies dürfte die Produktionskosten in Deutschland drücken und auch die Preise bei Flachstahl belasten. Peter Fertig/MBI Research  
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Flachstahl

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